schwestern aus dem DV Eichstätt und Kolping Peru am Ende einig. Sie hatten sich im Namen
des Kolping-Diözesanverbands am 11. August 2010 auf eine dreiwöchige Reise begeben, um das
Partnerland in Südamerika, die dortigen Kolpingsfamilien und die Arbeit von Kolping Peru
besser kennen zu lernen.
Dieser Partnerschaftsbesuch kann mit einem Wort überschrieben werden: „Beeindruckend“
Beeindruckend ist die Arbeit von Kolping Peru in den einzelnen Kolpingsfamilien. Denn für
das ehrenamtliche Engagement vor Ort gibt es klare Vorgaben: 12 dauerhafte Mitglieder
müssen sich finden, um später eine Kolpingsfamilie bilden zu können. Zuvor sind jedoch alle
Kolping-Gruppen sogenannte Anwärter, die sich erst nach der Absolvierung von 24
thematischen Einheiten und einer offiziellen Verpflichtungserklärung „Kolpingsfamilie“
nennen dürfen. Im nächsten Schritt entscheiden sich die Kolpingsfamilien für ein Projekt, das
sie umsetzen wollen. Projekte sind zum Beispiel der Aufbau einer Käserei, die Herstellung
von Textilien, das Betreiben einer Unterkunft für Rucksacktouristen, einer Reismühle oder
eines Wassertanks, um stets frisches Trinkwasser zu haben. Dafür setzen die jeweiligen
Mitglieder in den Kolpingsfamilien Fähigkeiten ein, die sie bereits besitzen, wie eben Käse
herstellen, stricken oder Gäste zu beherbergen und zu bewirten. Kolping gibt Unterstützung,
indem sie der Kolpingsfamilie einen Fachmann oder einen Lehrer/In zur Verfügung stellt, um
alle Mitglieder auf den gleichen Wissensstand zu bringen und vorhandene Fertigkeiten zu
verbessern, die Talente der Mitglieder zu fördern und zu optimieren. Für jedes Projekt gilt die
Faustregel: 50 Prozent ist dabei die Eigenleistung der Kolpingsfamilien, 50 Prozent bringt
Kolping Peru in Form von Materialleistung ein. Ein konkretes Beispiel: Eine Kolpingsfamilie
im Norden hat sich für das Projekt Käserei entschieden. Die Mitglieder haben bereits vorher
Käse produziert, allerdings nur für den Eigenbedarf und folglich ohne einen breit angelegten
Verkauf, geschweige denn eine effiziente Vermarktung. Als Kolpingsfamilie haben die
Mitglieder nun selbst ein Gebäude errichtet (= Eigenleistung), in dem künftig die
Käseproduktion untergebracht ist. Kolping Peru liefert die nötige Kühlung, mit Hilfe derer sie
ihren Käse länger haltbar machen und damit mehr Laiber – gewinnbringend - verkaufen
können.
Die Kolpinger aus Eichstätt konnten Folgendes beobachten: Die Phase der Projektarbeit
bringt nicht nur eine größere Selbstständigkeit der einzelnen Kolpingmitglieder mit sich,
sondern auch eine Wandlung jeder einzelnen Persönlichkeit: Denn mit dem Wissen, sich
selbst eine Aufgabe gesetzt und einen Erfolg erzielt zu haben, steigt auch das
Selbstwertgefühl jedes einzelnen Mitglieds.
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